Am Mittwoch den 25.11.2015 besuchte uns, die Klasse 10f, Bill Gwaltney, Direktor des National Park Service für die amerikanischen Monumente und Militärfriedhöfe in Frankreich und ein Experte für die Zeichensprache der westamerikanischen Indianer. Angekündigt wurde uns der Vortrag als „Wednesday Special“, bei dem uns die Sprache nähergebracht werden sollte, die die Indianer zum Handel mit verschiedenen fremden Stämmen sowie mit den „Whitemen“ benutzen. Von diesen bezogen sie zum Beispiel Waffen, Nähutensilien und Decken.
Fast jeden Satz, den Mr. Gwaltney (natürlich auf Englisch) sprach, demonstrierte er uns gleichzeitig in der Zeichensprache. Einige Elemente konnte man mit ein bisschen Phantasie sogar ohne Erklärung verstehen, was daran liegt, dass diese Zeichensprache eine beschreibende Sprache ist. So stellt man beispielsweise einen Frosch als kleines grünes Wesen dar, dass im Wasser lebt und in der Gegend herumspringt. Auf Nachfrage zeigte Mr. Gwaltney uns ein paar einfache Begriffe, die wir so gleich ausprobierten. Nach einer halben Stunde sah man also überall die Zeichen für Tageszeiten, Tiere oder Lebensmittel. Für manche Wörter gibt es jedoch keine Zeichen, da man sie damals entweder nicht brauchte, oder sie noch gar nicht existierten. Ein Beispiel dafür ist ein Zug. Auch hier löste Mr. Gwaltney das Problem einfach durch Beschreiben. Mit ein bisschen Eisen, Feuer und ‚schnell‘ entstand kurzerhand ein Zug.
Nebenbei erzählte uns der Experte, der selber 30 Jahre in verschiedenen Reservaten gelebt hat, viel über Indianer der heutigen Zeit. Diese lebten fast genauso wie alle anderen Amerikaner auch: „Sie wohnen in normalen Häusern, fahren Trucks und tragen Jeans.“ Der einzige Unterschied sei wohl der, dass sie neben der amerikanischen Staatsangehörigkeit auch die ihres Stammes besitzen.
Wir haben dank der sehr unterhaltsamen Vorstellung durch Bill Gwaltney einen netten Einblick in diese sehr interessante Sprache bekommen, die mit der Zeit allerdings immer weniger verwendet wird.